unterschiedlicher können die klangfarben nicht sein, der tiefe erdige ton eines archaischen musikinstruments, das nur aus einem ausgehöhlten ast besteht und eine helle klare frauenstimme. aus so unterschiedlichen kulturen stammt die spielweise des didgeridoos und die mittelalterliche gesangstradition und doch: es “stimmt”! 
ungewohnt und doch sehr harmonisch verbindet sich der tragende bordun des didgeridoos mit den melismen und gesängen aus mittelalter und renaissance auf besondere art und weise.

die lieder und stücke sind lediglich ausgangspunkt für ein musikalisches experiment. die authentizität dieser begegnung liegt also in der verbindung von tradition und lebendiger spontaneität, nicht in der notengetreuen wiedergabe eines musikalischen themas. 
die grenzüberschreitung führt folgerichtig auch zu zeitgenössischen möglichkeiten der klangerzeugung. elektrische, elektronische und digitale effekte werden befragt und als neues ausdrucksmittel verwendet. sie weisen über die einzelnen traditionen hinaus und führen schliesslich doch wieder zu ihnen zurück…
ein brückenschlag von der alten welt zur neuen welt, von der alten musik zur neuen musik, von der akustischen welt zur digitalen welt. 

alena leja singt u. a. stücke aus dem codex speciálník und von hildegard v. bingen.